Pränatal-Diagnostik - auch pränatale Diagnostik oder vorgeburtliche Untersuchungen genannt - sind medizinische Untersuchungen der schwangeren Frau, bei denen es darum geht, den Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes im Mutterleib zu überprüfen.
Es gibt verschiedene Techniken, die nicht eingreifend (nicht invasiv) in den Körper der Frau sind. Mit Ultraschall kann der Fötus auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Auf diesen Bildern können einerseits wichtige Werte - wie Alter und Lage des Fötus - gesehen werden, um zum Beispiel die Geburt optimal vorzubereiten. Andererseits können auch Abweichungen gefunden werden (Hinweise auf Behinderungen und Organschäden wie z.B. Herzfehler), die Sie als werdende Mutter/Eltern vor schwierige Entscheidungen stellen können.
Die Blutentnahme ist eine weitere Möglichkeit, bei welcher Ihnen - als schwangere Frau - Blut entnommen wird, das dann analysiert wird. Das Resultat dieser Analysen kann Hinweise auf allfällige Behinderungen des werdenden Kindes geben.
Die Ultraschall-Messungen beim Embryo, das Alter der werdenden Mutter und Blutwerte können auch kombiniert verwendet werden für den Erst-Trimester-Test (ETT). Dieser Test kann keine genauen Angaben machen, sondern ist nur eine Risikoberechnung (Wahrscheinlichkeitsrechnung).
Aus dem mütterlichen Blut kann auch eine weitere Untersuchung, die so genannte Fetale DNA-Analyse erfolgen. Der Bluttest ist auch unter den Namen NIPT (nicht-invasiver pränataler Test), Praena-, Prendia-, Panorama- oder Harmony- Test bekannt.
Nicht-invasive Untersuchungen können ungewollt der erste Schritt zu invasiven Untersuchungen sein.
Um eine genauere Diagnose zu stellen oder um die Resultate aus der fetalen DNA-Analyse zu bestätigen, braucht es eingreifende (invasive) Tests wie die Chorionzottenbiopsie oder die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese).
Bei diesen eingreifenden Verfahren besteht ein Risiko, dass eine Fehlgeburt ausgelöst wird. Sind Sie allenfalls davon betroffen, bietet Ihnen kindsverlust.ch Informationen bei einer frühen Fehlgeburt (Info-Broschüre 'Ein Kind früh in der Schwangerschaft verlieren').
Wenn Sie noch mehr zu den einzelnen pränatalen Tests, die Vor- und Nachteile derjenigen wissen wollen, so bestellen Sie online unsere Informations-
oder nutzen Sie kostenlos unser Beratungstelefon 044 252 45 95 oder schreiben Sie uns eine
E-Mail beratung@praenatal-diagnostik.ch
Die Pränataldiagnostik ist praktisch ein fester Bestandteil des medizinischen Angebots für Sie als Schwangere geworden. Dadurch werden fast alle - auch Sie grösstwahrscheinlich - mit der Frage konfrontiert, ob und welche Untersuchungen Sie durchführen lassen wollen. Eine solche Entscheidung können Sie nur treffen, wenn Sie ausreichend informiert sind und wissen, dass es auch die Möglichkeit gibt auf Untersuchungen zu verzichten. Die Broschüre !schwanger? gibt Ihnen über alle vorgeburtlichen Tests einen Überblick sowie Hinweise, was es dabei zu bedenken gibt.
Tests dürfen - wie jeder medizinische Eingriff - nur dann durchgeführt werden, wenn Sie - als schwangere Frau - vollständig informiert Ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Dies gilt auch für Bluttests und Ultraschall-Untersuchungen.
Der Arzt oder die Ärztin steht vor der schwierigen Aufgabe, Sie als schwangere Frau/werdende Eltern ausreichend zu beraten, ohne Sie unnötig zu verunsichern und dies alles unter Zeitdruck. Siehe Bericht Pränataler Test - und dann?
Deshalb wäre es sinnvoll und sicherlich hilfreich, wenn Sie unsere Informationsbroschüre !schwanger? durchsehen und lesen. Bei Unklarheiten oder Fragen wenden Sie sich vertrauensvoll und kostenlos an unsere Beratungsstelle (Tel. 044 252 45 95 oder E-Mail beratung@praenatal-diagnostik.ch).
Die medizinischen Fortschritte können unter Umständen schwangere Frauen, Paare vor ein grosses Dilemma stellen!
Wer sich auf die vorgeburtlichen Untersuchungen einlässt, muss sich bewusst sein, dass diese auch problematisch sein können, sowohl direkt für das Ungeborene wie auch für die Mutter, der im Problemfall schier Unmögliches abverlangt wird.
Deuten die Testresultate auf eine Behinderung oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomenstörung hin, müssen innert sehr kurzer Zeit Entscheidungen getroffen werden. Diese Situation kann Sie - als betroffene Frau/werdende Eltern - überfordern.
Trotz frühzeitiger Diagnose ist eine Heilung der festgestellten Krankheit oder Behinderung in vielen Fällen nicht möglich. So müssen Sie innerhalb kurzer Zeit entscheiden, ob Sie die Schwangerschaft weiterführen wollen oder nicht – mit anderen Worten – Sie müssen über Leben oder Tod Ihres Ungeborenen entscheiden. Sie müssen entscheiden, ob das Kind zur Welt kommen soll und ob Sie sich der Herausforderung eines Kindes mit einer Behinderung oder einer schweren, unheilbaren Erkrankung gewachsen fühlen oder nicht.
Bei einigen der vorgeburtlichen Untersuchungen können Behinderungen erst festgestellt werden, wenn die Schwangerschaft schon so weit fortgeschritten ist, dass sie nur noch mit einer künstlich eingeleiteten Geburt abgebrochen werden kann. Der Spätabbruch, welcher im Spital erfolgt, kann unter Umständen 1-2 Tage dauern. Hilfe bei einem bevorstehenden Schwangerschaftsabbruch finden Sie bei
Himmelskind 'Akuthilfe' und/oder zur Verarbeitung desjenigen bei der
Fachstelle kindsverlust.ch (Fachstelle Kindsverlust während Schwangerschaft, Geburt und erster Lebenszeit) oder
bei unserer Beratungsstelle ( E-Mail oder Tel. 044 252 45 95).